25.04.2018

Rezension: Wahrheit gegen Wahrheit von Karen Cleveland


Einband: Softcover

Seitenanzahl:  350

Genre: Thriller

Reihe: keine

Verlag: btb







Das Buch "Wahrheit gegen Wahrheit" von Karen Cleveland habe ich beim Leseevent von Lovelybooks.de erhalten.

Von der kurzen Inhaltsangabe hat es mich im ersten Augenblick etwas an die Serie "Blacklist" erinnert. Denn auch in dieser arbeitet die Protagonistin bei einer staatlichen Behörde und ihr Ehemann wird als Spion enttarnt.
Aber alles der Reihe nach.

Vivian Miller arbeitet als Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Ihre Aufgabe besteht darin russische Schläfer in den USA zu finden. Seit 2 Jahren arbeitet sie an einem Algorithmus um an die Agentenbetreuer der Spione zu gelangen. Endlich ist der Tag gekommen, an dem sie die Ernte einholen kann. Voller Erwartungen untersucht sie den gehackten Laptop von Juri und findet eine Datei mit dem Namen "друзья" was übersetzt Freunde bedeutet.


Sie öffnet den Ordner und findet 5 Bilder. Juri's 5 Schläfer. Nachdem sie die ersten beiden Bilder geöffent hat und in 2 unscheinbare Gesichter blickt, öffnet sie Bild Nummer 3.
"... und ein Gesicht erscheint auf dem Bildschirm. Wieder wie ein Passfoto, nur diesmal in Großaufnahme. So vertraut, so wenig überraschend - und dann doch wieder. Weil es hier auftaucht, wo es nicht hingehört. Ich blinzele. Einmal. Zweimal. Und mein Gehirn versucht angestrengt, was ich da sehe, in Einklang zu bringen mit dem, was ich sehe und was es zu bedeuten hat. Und dann, ich schwöre es, bleibt die Zeit stehen. Eiskalte Finger legen sich um mein Herz und drücken zu, und ich höre nur noch mein Blut in den Ohren rauschen.
Fassungslos starre ich in das Gesicht meines Ehemanns."
(Buch, S. 24 ganz unten)


Vivian ist geschockt und versucht eine logische Erklärung zu finden. Schließlich ist sie mit Matt seit fast 10 Jahren verheiratet und sie haben 4 gemeinsame Kinder. Das kann doch nicht alles gespielt sein?
Man kommt gut ins Buch rein, allerdings braucht es eine Weile bis es etwas an Fahrt aufnimmt. 
Als Erzählform hat Karen Cleveland den Ich-Erzähler gewählt, dadurch bekommt man die Zerrissenheit von Vivian noch deutlicher mit. 
An sich ließ es sich flüssig lesen, auch wenn manchmal der Ablauf absehbar war.
Die Personen wirken real und man kann sie sich gut vorstellen. Man leidet mit Vivian mit, als sie immer wieder vor neue Entscheidungen gestellt wird und nicht weiß was sie tun soll.
In Rückblenden erfährt man die Geschichte von Matt und Vivian und kann sich sein eigenes Bild über Matt machen. 

Warum habe ich nur 3 Federn gegeben? Das Ende ist überraschend und wenn es keine Fortsetzung gibt, hat das Buch für mich den Reiz verloren. Denn die wichtigste Frage bleibt offen und Vivian steht mehr oder weniger wieder am Anfang. 
Schlussendlich gibt es in meinen Augen nicht die eine Wahrheit, sondern es ist wie ein Strudel aus dem man noch nicht raus kommt. Ich hoffe sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Das Buch kann ich dir nur empfehlen, wenn dich ein offenes Ende nicht stört oder sobald klar ist ob es eine Fortsetzung gibt.

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