19.12.2018

Rezension zu "Flucht in die Schären" von Viveca Sten


Einband: Klappbroschur

Seiten: 464

Genre: Krimi

Reihe: 9. Fall für Thomas Andreasson

Verlag: Kiepenheuer & Witsch
 



Du kennst die Reihe noch nicht? Band 1 habe ich ebenfalls rezensiert.

Der Krimi „Flucht in die Schären“ von Viveca Sten ist mittlerweile der 9. Teil um den Kommissar Thomas Andreasson und seine Jugendfreundin Nora Linde.

Die Handlung beginnt mehrere Monate nach dem Ende von Band 8.
Nora Linde versucht Andreis Kovač wegen Steuerbetrugs anzuklagen. Gleichzeitig wird seine Frau Mina von ihm krankenhausreif geschlagen und versucht mit ihrem Sohn vor Andreis zu fliehen. Nora hilft ihr dabei.
Als ein Mord im Umfeld von Andreis passiert, schaltet sich Thomas Andreasson in den Fall ein.
Können Thomas und Nora Mina vor Andreis beschützen?
Der Schreibstil ist wie in den Bänden vorher flüssig und ich war sofort in der Handlung drin.
Sowohl Nora als auch Thomas wirken authentisch und ich konnte mich in beide hineinversetzen. Ebenso wie in Mina Kovač.
Leider fehlte mir etwas das persönliche Umfeld von Nora. Bei Thomas erfährt man, was in den vergangenen Monaten passiert ist, aber bei Nora nicht. Die Infos, welche gegeben werden, sind identisch mit denen aus Band 8.

Das Cover ist typisch für die Reihe. Hellblauer Hintergrund und davor ein Blick in die Schären. Man möchte sofort hinfahren und Urlaub machen.
Die Erzählperspektive ist der Personale Erzähler, welcher mehrere Handlungsstränge verfolgt. Dabei gibt es unterschiedlich lange Kapitel. Stellenweise nur 1 bis 3 Seiten lang. Ich weiß, dass dies auch in den Bänden vorher der Fall war. Aber irgendwie hat es mich diesmal gestört.

Der Teil ist für mich der schwächste von allen 9 Bänden und ich kann ihm nicht mehr als 3 Federn geben.
Am Anfang war es für mich einfach nur schleppend und mir sind hier die kurzen Kapitel extrem aufgefallen. Dies änderte sich erst, als auf Seite 285 endlich der Fall für Thomas entstand. Wo war er die Seiten vorher? Bis dahin ging es nur um Nora und ihre Anklage gegen Kovač
Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn der Fall für Thomas fast von Anfang gewesen wäre. Schließlich heißt der Untertitel "Ein Fall für Thomas Andreasson". Für mich war es aber diesmal eher ein Fall für Nora Linde und Thomas hatte ein kleines Gastspiel.

Negativ aufgefallen ist mir auch, dass bereits am Anfang feststand wie es ungefähr ausgehen wird und die eigentlich typische Wendung des Falls blieb aus. Zwischenzeitlich habe ich mich echt gefragt, ob dieses Buch Viveca Sten wirklich geschrieben hat. Es war doch recht anders als die bisherigen und konnte mich nicht wirklich überzeugen.


Als Fan der Reihe kann ich dir aber trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen, da es zumindest die private Seite von Thomas anspricht und da etwas mehr Klarheit schafft.


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Flucht in die Schären: Ein Fall für Thomas Andreasson (Thomas Andreasson ermittelt, Band 9)




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2 Kommentare:

  1. Liebe Tina, habe das Buch jetzt auch durch und finde deine Rezension sehr treffend, allerdings kann ich mich der Kritik nicht komplett anschließen. Sten hat hier halt mal den Fokus auf ein anderes Thema gelegt - Gewalt gegen Frauen und gleichzeitig versucht, ein schlüssiges Bild des Täters zu zeichnen. Man erkennt, was ihn zu dem gemacht hat, der er ist, ohne aber Mitleid empfinden zu müssen. Natürlich ist es immer weniger spannend, wenn die Handlung wie in diesem Fall vorhersehbar ist, aber man fiebert doch mit - mit Mina, mit Nora. Erschütternd und wichtig auch der Blick zurück auf einen Krieg, der unserer Heimat so nah war und in dem so unvorstellbare Gräuel begangen wurden.
    Natürlich fehlt mir auch der private Blick auf Nora und auch auf Thomas, das hat mich im letzten Buch auch schon gestört.
    Lies mal was von Ann Rosman - die hab ich "neu" entdeckt und fand bis jetzt jedes ihrer Bücher sehr spanndend.
    LG, Susi

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    1. Hallo Susi,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, dass es dir besser gefallen hat als mir.
      Mich störte nicht das Thema an sich, nur der Aufbau. Wäre der Mord relativ am Anfang passiert und ich als Leser wäre nicht fast dabei gewesen, hätte ich es noch spannender gefunden. Da darauf hin die Sache erst mit Mina und Andreis raus gekommen wäre.
      Für mich ist lediglich der Aufbau unglücklich gewählt. Die Spannung war trotzdem vorhanden, da auch ich mit Mina und Nora mitgefiebert habe.

      Deine Empfehlung werde ich gleich mal prüfen.

      Liebe Grüße
      Tina

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