Ich habe wieder eine Rezensionsanfrage erhalten und möchte mein Autoreninterview dafür nutzen. Die Idee kam mir 2020, als ich bereits mehrere Anfragen erhalten habe und diese aus Zeitgründen ablehnen musste. Nun ist ein Autoreninterview keine Neuerfindung von mir und ich möchte hier den Autor und sein Werk kurz vorstellen und nicht ins Detail gehen.
Heute im Interview: Christoph Zachariae
Hallo, vielen Dank für die Einladung zum Interview. Mein Name ist Christoph Zachariae, ich bin Autor der "Projekt DreamWalker-Trilogie", der "ÖDLAND-Reihe" und Co-Autor der "DARKSIDE PARK-Anthologie". Geschrieben habe ich, seit ich schreiben kann. Zunächst auf die Wände des Elternhaues. Eloquente Text wie »Jan ist doof«. Jan ist mein zwei Jahre jüngerer Bruder. Die Zeilen zeugen noch nicht von großer Tiefgründigkeit, aber sie verfehlten nicht ihre Wirkung. Sowohl bei meinem Bruder als auch bei meinen Eltern. Vollgeschmierte Tapeten finden Erziehungsberechtigte nicht witzig, keine Ahnung warum. Mit Sechzehn begann ich Tagebuch zu führen. Nicht mehr als gesammelte Notizen über das Wetter und die schulische Langeweile, aber immerhin ein Anfang. Mein »Erweckungserlebnis« hatte ich in der zehnten Klasse. Der Religionslehrer forderte uns auf eine Kurzgeschichte zu schreiben und Mitschüler lobten mich hinterher. Ich bekam mein erstes Feedback. Es kann süchtig machen mit anderen über geheime Gedanken zu sprechen.
Erzähle uns kurz was über dein aktuelles Werk bzw. die Reihe an der du schreibst.
Ich arbeite zurzeit an "Projekt DreamWalker II Die Gottesanbeterin", dem zweiten Band der "Projekt DreamWalker Trilogie", der Ende 2022 / Anfang 2023 erscheinen wird. Im Mittelpunkt steht die fünfzehnjährige Isabella Lem, Tochter eines Traumforscher mit leichter Autismus-Spektrum-Störung. Sie ist trotzdem, oder gerade deshalb eine begabte Klarträumerin und ihr Vater will sie zur DreamWalkerin ausbilden. Nur die geheime Technik, mit der man die Träume anderer Menschen betreten kann, hält ihr Vater für »zu gefährlich«.
Im zweiten Buch sucht Isa ihren Vater in einem besonderen Traum, dem sogenannten Ewigen Traum. Eine verlassene Welt, die von gepanzerten Wächtern verteidigt wird. Isa gewinnt das Vertrauen der Exilanten, einer Gruppe verschrobener Individualisten, die sich im Ewigen Traum »verstecken« und die neuen Verbündeten helfen ihr bei der Suche nach ihrem Vater. Dr. Jakob Lem wird zur selben Zeit von einer geheimnisvollen, antagonistischen Kraft, die im ersten Buch nur angedeutet wurde, in eine Falle gelockt. Die große Frage: Kann Isa ihren Vater rechtzeitig finden und ihn retten?
"Projekt DreamWalker II Die Gottesanbeterin" fühlt sich dunkler an als der erste Band. Es
wird ernster und die Entscheidungen, die Isa treffen muss, werden
schmerzhafter. Gleichzeitig nimmt die Wärme zu, denn die Dunkelheit entfacht
eine Flamme. Sie ist winzig und könnte jederzeit ersticken, aber sie brennt
starrköpfig vor sich hin, unbeugsam wie Isas Seele.
Hier sind Cover und Klappentext des 1. Buches:
Traumforscher Dr. Jakob Lem arbeitet im Schlaflabor der Berliner Charité an der revolutionären Behandlungsmethode Therapeuten in die Träume anderer Menschen zu schicken: Projekt DreamWalker.
Seine fünfzehnjährige Tochter Isabella ist hochsensibel. Sie hält sich von Geräuschen und Menschen fern und zeichnet lieber Insekten im Garten. Nur in ihren Träumen ist sie frei, denn Isa ist Klarträumerin, genau wie ihr Vater. Dr. Lem fördert das Talent seiner Tochter und will sie zur DreamWalkerin ausbilden.
Bist du Selfpublisher oder bei einem
Verlag zu finden? Wo kann man deine Bücher kaufen?
Ich bin
Selfpublisher. "ÖDLAND" gibt es über Amazon, das "Projekt DreamWalker"
Taschenbuch wird von BoD vertrieben und kann im Buchladen an der Ecke bestellt
werden.
Sprechen deine Charaktere zu dir und wenn ja, verändern sie die von dir geplante Handlung deines Buches?
Sie verlangen mit lauter Stimme ihr Recht. Gerade Figuren wie Isa, von Natur eher schweigsam, melden sich zu Wort, denn auch die Körpersprache einer Protagonistin kann viel über ihr Innenleben verraten. Den großen Plan stellen sie (zum Glück) nicht infrage. Irgendwie wissen sie, dass das zu viele Probleme und zu viel Arbeit verursachen würde. Im Detail verändern sich Kapitel jedoch regelmäßig, weil Figuren gute Argumente haben, die der Autor berücksichtigen muss. Ein Beispiel: Im zweiten Buch hat Isa Geburtstag, aber sie verrät Roberto, dem wissenschaftlichen Assistenten des Schlaflabors, ihr Geburtsdatum nicht, weil das nicht ihre Art ist. Stattdessen sucht sie Streichhölzer, zündet ein Teelicht an und starrt in die Flamme. Die »Interpretation« (sie ist, wie oben erwähnt, Autistin) überlässt sie Roberto. Das Kapitel hat sich stark verändert, weil Isa sich dafür entschieden hat sich »auf ihre Art« mitzuteilen. Ich mag das sehr. An diesen Stellen überrascht mich die Geschichte, obwohl ich der Autor bin.
Du möchtest mehr über den Autor wissen. Dann schaue gerne auf der Homepage www.luciddreams.de vorbei.
Vielen Dank Christoph für deine Bereitschaft und die Beantwortung der Fragen.
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